Über eine Umschuldung nachzudenken macht immer dann Sinn, wenn man in Zeiten hoher Zinssätze (Zinsen weit über 8 Prozent) seine Finanzierung abgeschlossen hat und das Zinsniveau derzeit am Markt relativ niedrig ist. Im schlimmsten Fall könnte es passieren, dass eine Niedrigzinsphase völlig an einem vorbeiläuft und die Anschlussfinanzierung wieder in einer Hochzinsphase beginnt.
Daher macht es sehr oft Sinn, in einer Phase niedrigerer Zinsen das bestehende Darlehen umzuschulden, um sich dieses Zinsniveau langfristig zu sichern. Jedoch gilt zu berücksichtigen, dass Banken einer vorzeitigen Umschuldung normalerweise nicht zustimmen und sich auf die Einhaltung der vertraglich festgelegten Laufzeit beruhen.
Daher ist eine vorzeitige Umschuldung in der Regel nur gegen Zahlung einer so genannten Vorfälligkeitsentschädigung möglich. Die Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung hängt dabei in aller Regel von der Höhe der Restlaufzeit des Darlehens und dem damaligen sowie dem aktuellen Zinsniveau am Kapitalmarkt ab.
Hinweis: Da eine Umschuldung häufig durch sehr viele Faktoren beeinflusst wird, sollte man vorher genau nachrechnen, ob sich eine Umschuldung tatsächlich lohnt. Denn bei einer Umschuldung ist mit zusätzlichen Kosten, wie z.B. durch die Umschreibung der Grundschuld, zu rechnen.
Alternativ zur Umschuldung könnte man sich die niedrigen Zinsen mit einem Forward-Darlehen sichern, sofern die Zinsbindung des Darlehens innerhalb der nächsten drei Jahre ausläuft